Der weltweite Ausbruch von COVID-19 führte im Hinblick auf die Art und Weise, wie wir arbeiten, zum grössten Paradigmenwechsel der jüngeren Geschichte. Eine Studie von HSG, Novu Office und HR Campus zeigt, dass hybride Arbeitsmodelle, die Homeoffice und Arbeit im Unternehmen verbinden, die Zukunft unseres Arbeitsalltags prägen werden. Die Studie hebt auch die bedeutende Rolle der oberen Führungsebenen in den Unternehmen hervor – sowohl als Initiator:innen als auch als «Role Models» im Rahmen dieser grundlegenden Veränderungen.
Das gemeinsame Forschungsteam, bestehend aus Mitgliedern der Universität St.Gallen, Novu Office und HR Campus, führte Interviews mit mehr als 150 Führungspersonen in der Schweiz, um mehr über die Überzeugungen, Herausforderungen und Unsicherheiten derjenigen zu erfahren, die das Zukunftsmodell des hybriden Arbeitsplatzes erfolgreich umsetzen möchten. Zusätzlich wurde eine gross angelegte Befragung von Führungspersonen und HR-Expert:innen aus 841 Schweizer Unternehmen aller Grössen und Branchen durchgeführt. Der Hybrid Work Compass fasst die wichtigsten Erkenntnisse zusammen und dient als praxisorientiertes, datenbasiertes Tool, um Unternehmen bei der Gestaltung ihres zukünftigen Arbeitsmodells zu unterstützen.
Hybrid Work Compass
Was den Hybrid Work Compass von anderen Berichten rund um COVID-19, Homeoffice und hybride Arbeitsweisen unterscheidet, ist seine klare Zukunftsausrichtung. Statt auf die Erfahrungen während der Pandemie zu fokussieren, liefert er Antworten auf wichtige strategische Fragen für Schweizer Unternehmen wie: «Wie werden die zukünftigen Arbeitsmodelle nach der Pandemie aussehen?» oder «Was werden die grössten Herausforderungen bei der Entwicklung und Umsetzung dieser Modelle sein?».
Führungskräfte als Initiator:innen und Vorbilder
Die Umfrageergebnisse verdeutlichen die bedeutende Rolle der oberen Führungsebenen in Unternehmen – sowohl als Initiator:innen als auch als Vorbilder im Rahmen dieser fundamentalen Transformation. Weitere zentrale Erkenntnisse:
1. Hybride Arbeitsmodelle werden sich durchsetzen
Die Art und Weise, wie wir arbeiten, hat sich für immer verändert. Während vor der COVID-Pandemie nur 35 % aller Unternehmen in der Schweiz hybride Arbeitsmodelle nutzten oder in Erwägung zogen, beträgt der Prozentsatz derer, die dies seit COVID tun, ganze 77 %. Dieser Trend zeigt sich stabil über alle Unternehmensgrössen und Branchen hinweg.
2. Hybride Arbeitsmodelle stecken noch in den Kinderschuhen
Wenn du gerade noch dabei bist, ein hybrides Arbeitsmodell für dein Unternehmen zu entwickeln, bist du damit nicht allein. Nur 17 % der Unternehmen haben ihr hybrides Arbeitsmodell bereits vollständig implementiert, während sich 75 % noch in der Entwicklungsphase befinden. Solltest du allerdings zu denjenigen gehören, die dieses Thema bisher noch gar nicht in Angriff genommen haben (nur 7 % der Unternehmen), solltest du dies bald tun.
3. Die grösste Herausforderung: die Unternehmenskultur
89 % der Unternehmen sehen es als grösste Herausforderung an, eine integrative Unternehmenskultur zu bewahren und weiterzuentwickeln. Es müssen neue Formate und Tools eingesetzt werden, um Mitarbeitende im Homeoffice und vor Ort innerhalb einer gemeinsamen Unternehmenskultur zu vereinen.
4. Die grösste Chance: Talente gewinnen und halten
87 % der Unternehmen sind überzeugt, dass hybride Arbeitsmodelle entscheidend dazu beitragen werden, Top-Talente zu gewinnen und zu halten – ein nach wie vor kritischer Faktor für den langfristigen Erfolg eines Unternehmens.
