Seit über zehn Jahren ist Stephan Bodenmann Teil der HR Campus Familie. Doch sein Engagement reicht weit über die HR-Welt hinaus: Gemeinsam mit seiner Frau Tatiana setzt er sich für den Schutz von 300 Hektaren Regenwald in Kolumbien ein – das entspricht rund 420 Fussballfeldern. Ihr Herzensprojekt, die Reserva Natural Porvenir, verbindet Naturschutz, Bildung und Gemeinschaft. HR Campus unterstützt das Projekt mit voller Überzeugung. Erfahre hier mehr über seine Motivation, die Herausforderungen und seine Vision.
Stephan, wie hat alles begonnen – was hat dich persönlich dazu bewegt, dich gerade in Kolumbien für den Regenwaldschutz einzusetzen?
Ich wäre ohne Tatiana nie mit diesem Projekt in Kontakt gekommen. Als ich sie zum ersten Mal nach Kolumbien begleitet habe, wusste ich nicht, was mich erwartet. Das Land gehört seit vielen Jahren ihrer Familie und war ursprünglich für die Landwirtschaft gedacht – als Lebensgrundlage, nicht als Naturschutzgebiet.
Vor Ort wurde mir klar, wie komplex der Schutz solcher Gebiete ist. Man kann Naturschutz nicht isoliert betrachten. Die Menschen vor Ort müssen davon leben können. Landwirtschaft ist für viele Familien überlebenswichtig. Gleichzeitig konsumieren wir in der Schweiz gerne Produkte wie Bananen, Mangos, Avocados oder Fleisch, bezahlen aber kaum je dafür, dass der Wald erhalten bleibt.
Diese Erkenntnis hat uns nicht mehr losgelassen. Gemeinsam gründeten wir den Verein Reserva Natural Porvenir mit dem Ziel, den Regenwald zu schützen, die Artenvielfalt zu bewahren und die lokale Bevölkerung zu stärken.
Wie hat sich die Reserva Natural Porvenir seither entwickelt?
Wir haben schnell gelernt, dass nachhaltiger Fortschritt Zeit braucht. Tatiana vergleicht unser Projekt gerne mit einer Schildkröte – langsam, aber stetig. Und genau so fühlt es sich an.
Seit der Gründung 2021 entwickeln wir Schritt für Schritt neue Ideen: Wir pflanzen Bäume, schaffen Wanderkorridore für Tiere, fördern Umweltbildung und suchen Wege, Landwirtschaft und Naturschutz besser zu vereinen. Besonders bewegend war der Moment, als wir mit Biolog:innen eine Schule besuchten, Notebooks übergaben und die Begeisterung der Kinder für die Natur spürten.
Auch strukturell sind wir weitergekommen: Der Verein ist heute steuerbefreit und Spenden sind seit diesem Jahr steuerlich absetzbar.
Warum sind Wildtierkorridore ein so wichtiger Bestandteil eures Projekts?
Viele Tierarten brauchen grosse, zusammenhängende Waldflächen, um sich frei zu bewegen, Nahrung zu finden und sich fortzupflanzen. Unser Ziel ist es daher, Lebensräume zu verbinden und Barrieren zwischen Waldfragmenten abzubauen. Werden Wälder isoliert, nimmt die genetische Vielfalt ab und damit die Widerstandsfähigkeit der Tierpopulationen. Indem wir Korridore schaffen, fördern wir den Austausch zwischen Tiergruppen und sichern ihr langfristiges Überleben. Langfristig möchten wir auch mit benachbarten Grundstücken zusammenarbeiten, um weitere Waldstücke zu verbinden. Jeder gepflanzte Baum zählt, denn er schafft Lebensraum für kommende Generationen.
Ein wichtiger Teil eures Engagements ist auch die Arbeit mit der lokalen Bevölkerung. Wie gelingt euch die Zusammenarbeit vor Ort?
Tatianas Eltern, Gladys und Francisco, leben seit über 30 Jahren auf dem Land. Das schafft Vertrauen. Solche Projekte funktionieren nur auf Augenhöhe.
Wir wissen, dass man vom reinen Naturschutz nicht leben kann. Deshalb suchen wir die Balance zwischen nachhaltiger Landwirtschaft und dem Schutz der Natur. Mit Schulprojekten und Baumpflanzungen sensibilisieren wir Kinder und Familien für die Einzigartigkeit ihrer Umgebung. Wir hoffen, dass dieses Bewusstsein langfristig weitergetragen wird.
Welche Rolle spielen die Schulen in eurer Arbeit?
Der Kontakt zur Schule war ein echter Türöffner. Dank der Unterstützung von HR Campus konnten wir mehrere Secondhand-Notebooks übergeben. Geräte, die hier ausgedient hatten, dort aber einen enormen Unterschied machen. Inzwischen verfügt eine Schule über Starlink-Internet und damit über Zugang zur digitalen Welt – ein echter Gamechanger in dieser abgelegenen Region.
Gemeinsam mit HR Campus möchten wir nun einen Community-Garten aufbauen. Unter der Leitung der Lehrerin sollen Schüler:innen und Eltern künftig Gemüse, Kräuter und essbare Pflanzen pflegen. Der Garten wird ein Lernort, an dem Kinder Wissen über nachhaltige Landwirtschaft, Naturpflege und Teamarbeit sammeln können.
Stephan Bodenmann
Campusler & Engagierter Naturschützer
Was bedeutet euch die Unterstützung durch HR Campus? Und wie können andere Campusler mithelfen
Für uns bedeutet sie unglaublich viel. Es zeigt, dass HR Campus nicht nur ein Arbeitgeber ist, sondern ein Unternehmen, das Menschen in ihren Herzensprojekten unterstützt. Jeder Beitrag fliesst zu 100 % direkt in die Projekte vor Ort und hilft uns, unsere Ziele zu erreichen. Dafür sind wir von Herzen dankbar.
Es gibt viele Möglichkeiten:
- Unterstützung beim Remote-Unterricht oder bei der Entwicklung von Lernmaterialien
- Einbringen von Ideen und Kontakten
- Spenden für Aufforstungs- und Bildungsprojekte
Ein Besuch vor Ort ist ebenfalls möglich. Allerdings sollte man folgendes wissen: Es ist heiss, abgelegen, voller Mücken, und man ist viel zu Pferd unterwegs. Dafür erlebt man Natur pur und bekommt einen authentischen Einblick in das Leben im Regenwald.
Zwischen HR und Regenwald: Engagement mit Herz in Kolumbien
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